Die Burg - 1983 bis 2009

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1983: Zunächst wurden das Gras gemäht, das Gestrüpp entfernt und einige Bäume gefällt, Erde verladen und weggeschafft. Seit dem 23. Juni '83 begleitet der archäologische Denkmalspfleger des Kreises Gießen, Herr Manfred Blechschmidt, die Arbeiten. An diesem Abend wird eine Probegrabung links neben dem Tor durchgeführt. Man gräbt bis auf 70 cm tief, wobei Tonscherben gefunden werden und ein Bodenbelag sichtbar wird. Herr Blechschmidt ist in den kommenden Jahren an vielen Donnerstagabenden bei den Arbeitseinsätzen anwesend. Unter seiner Aufsicht finden die Ausgrabungen statt. Das Mitglied Kurt Dern versorgt die Mannschaft von nun an bei ihren Arbeitseinsätzen stets mit einem kräftigen Essen. In Fritzens Aufzeichnungen findet man minutiös den donnerstäglichen Speiseplan.

An weiteren Arbeiten wurden noch erledigt: Die Abflussrinne an der östlichen Mauer wird freigelegt sowie ein Gewölbegang. Ein Graben wird entlang der Ost- und Nordwand gezogen. Am Jahresende werden von der Stadt Pohlheim im Haushalt weitere DM 10.000,- bereitgestellt.

1984: Die Arbeiten werden wieder im Frühjahr begonnen. Neben dem zweiten Kellergewölbe wird eine Mauer entdeckt, die sich in Richtung Turmseite entlangzieht. Die Burgmauern werden vom Bewuchs gesäubert. An den Außen-mauern werden Maurerarbeiten durchgeführt. Für Ausbesserungsarbeiten werden in aller Regel die Originalsteine der Burg verwendet. Lediglich für die Mauerabdeckung nimmt man Basaltsteine aus dem Steinbruch Nickel Grüningen. Bis auf die Nordostecke ist die Mauer jetzt wieder hergerichtet.

Die Burg Grüningen: Nördliche Mauer teilrenoviert
Die Burg Grüningen: Nördliche Mauer teilrenoviert

1985: Weitere DM 15.000,- werden im städtischen Haushalt bereitgestellt. Es beginnt eine kritische Phase: Der ehemalige Turmeingang soll gesucht werden. Hierbei muss überaus vorsichtig gearbeitet werden, damit nichts zerstört wird. Über den Gewölben, wo eine Kapelle vermutet wird, werden Butzenscheiben (runde, in der Mitte erhöhte Glasscheiben) gefunden. Eine Schießscharte wird originalgetreu nachgebildet und an der Burgmauer wieder eingebaut. 

Burg Grüningen: Nachgebildete Schießscharte vorher
Burg Grüningen: Schießscharte nach der Fertigstellung

Die Hälfte des Burghofes, einschließlich Eingangstor und Mauer, sind jetzt instand gesetzt. Man findet Scherben mit der Jahreszahl 1729. Von der Unteren Denkmalbehörde werden für die Restaurierung weitere DM 4.000,- zugesichert. Erstmals im Jahre 1985/86 wird auch im Winter an der Burg gearbeitet.
 
1986: An der Westseite sind weitere wichtige Maurerarbeiten erforderlich. An den Kellergewölben wird jetzt auch restauriert - es wird von einer Firma ausgespritzt, später auch die Nordwestecke. Man entdeckt Maurerarbeiten an der Turmecke.

1988: Die Treppen an den Gewölben A und B werden gemauert. Am 3. Juli 1988 wird das 10jährige Bestehen des Vereins im Rahmen eines Burgfestes gefeiert. Die Errichtung eines Daches über dem Palas am 6. Dezember 1988 ist ein weiterer Höhepunkt in diesem Jahr.

1989: Am Palas wird weitergemauert. Im Burggelände wird ein Kanal verlegt. Weitere Arbeiten am Originalfußboden des Kellergewölbes. 

1990: Der Turm wird ausgeräumt. Dabei macht man zahlreiche Funde, u.a. ein Bruchstück eines tönernen Wächterhorns, Dachschieferreste, Ziegel- und Tonscherben sowie ein irdener Krug. Weitere Gelder werden in Aussicht gestellt: DM 20.000,- vom Landkreis und DM 30.000,- von der Stadt.

1991: Bau eines Treppenaufgangs zur Burg.

1992: Weitere Arbeiten am Turm. Freilegung des Turminnern.

1994: Brüstung an der Turmkrone wird aufgemauert. Begehbare Verbindung zwischen Palas und Burgturm soll noch hergestellt werden. Palasboden soll noch mit Fliesen verlegt werden.

1995-2007: Restaurierungsarbeiten des Außenmauerwerkes.

2008: Neubau einer Außentreppe im rechten Winkel zur südlichen Außenmauer bestehenden Stützmauer der Zugbrücke.

2009: Neubau einer massiven Toilettenanlage Süd-Westseite.