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Ortsplan Grüningens Ende des Mittelalters nach Walbe:
Leider findet man in den Archiven recht wenig Material zur Geschichte der Grüninger Burg. Betrachtet man sich den mittelalterlichen Ortsplan Grüningens, so fällt einem auf, dass die westliche Burgmauer und die im Abstand von circa 25 m an der Burg vorbeiziehende Stadtmauer parallel verlaufen. So wie sich an der Stadtmauer im Nordwesten ein Eckturm, der so genannte Diebsturm, befindet, so weist auch die Burg an ihrer Nordwestecke einen Rundturm auf. Sein Durchmesser beträgt mehr als 8 Meter. Die Burganlage scheint gleichsam eine verkleinerte Kopie der städtischen Verteidigungsanlage zu sein. Beide Bauwerke bilden eine Einheit. Wir können daher davon ausgehen, dass ihre jeweiligen Bauzeiten nicht sehr weit auseinander liegen, wohl aber ist zu vermuten, dass die Stadtmauer schon stand und die Burgmauern danach ausgerichtet wurden und nicht umgekehrt. Sämtliche urkundlichen Belege sprechen für diese Hypothese. Allerdings ist nicht ausgeschlossen, dass vor Errichtung der Burg schon ein herrschaftliches Gebäude ohne Wehrcharakter auf demselben Ort gestanden hat. Denn in den ältesten Urkunden ist zunächst von einem Schloss die Rede. Die wichtigsten Quellen, aus denen sich die baugeschichtlichen Fakten vom 14. bis zum 17. Jahrhunderts ableiten lassen, sind nachfolgend aufgeführt.